Digitale Distanz, menschliche Nähe: Warum Blicke oft mehr sagen als Worte

Digitale Distanz, menschliche Nähe: Warum Blicke oft mehr sagen als Worte

Digitale Distanz, menschliche Nähe: Warum Blicke oft mehr sagen als Worte

25.06.2025

Digitale Distanz, menschliche Nähe

Warum Blicke mehr sagen als Worte und wie Mimikresonanz die Empathie auch im digitalen Raum erhöht!

Stefan hat einen weiteren digitalen Impulsvortrag gehalten, diesmal ging es darum, wie wir trotz zunehmend digitaler Kontakte unsere Empathiefähigkeit bewahren und nutzen können:

Ein Blick sagt mehr als 1000 Mails

In Zeiten hybrider Teams, Zoom-Calls und automatisierter Kundenkommunikation droht etwas verloren zu gehen, das unser Zusammenleben tief prägt: Empathie. Digitale Kommunikation spart Wege, aber reduziert auch Signale, insbesondere die nonverbalen, über die wir emotionale Informationen intuitiv austauschen. Genau hier setzt Mimikresonanz® an: der bewusste und trainierbare Umgang mit mimischen Mikroexpressionen.

Was ist Mimikresonanz®?

Der Begriff stammt vom Berliner Emotionsforscher Dirk W. Eilert und beschreibt die Fähigkeit, subtile emotionale Signale im Gesicht eines Menschen wahrzunehmen, diese präzise zu interpretieren und wertschätzend darauf zu reagieren. Das Besondere: Diese Fähigkeit ist keine Gabe, sondern ein erlernbares Handwerk! Und sie ist äußerst hilfreich, um in einer digitalisierten Welt echte Verbindung zu schaffen.

Digitale Kommunikation = empathisches Risiko?

Laut Studien der Universität St. Gallen, des Fraunhofer-Instituts und weiterer Forschungsinstitute reduziert digitale Kommunikation nachweislich:

  • nonverbale Hinweise,

  • die emotionale Tiefe von Gesprächen

  • sowie die Entwicklung von Empathie.

KI-gestützte Interfaces versuchen zunehmend, dieses Defizit auszugleichen, doch kein Bot ersetzt den echten Blickkontakt. Denn die Mimik ist schneller als Worte und oft ehrlicher.

Die Wissenschaft hinter dem Blick

Wusstest du, dass Mikroexpressionen (z. B. Angst, Freude oder Verachtung) in weniger als 500 Millisekunden im Gesicht auftauchen, oft unbewusst und ungewollt? Sie gelten als universell, also kulturübergreifend verständlich, und sind wissenschaftlich besser untersucht als jede andere Form der Körpersprache.

Ein faszinierendes Beispiel: Selbst blinde Menschen zeigen dieselben Gesichtsausdrücke wie Sehende! Ein starker Hinweis auf die neurobiologische Verankerung mimischer Emotionen.

Mimikresonanz® in der Praxis

Im Vortrag gab es einige Aha-Momente für die Teilnehmenden:

  • Kalibrieren statt spekulieren: Wer nicht weiß, wie sein Gegenüber „neutral“ aussieht, kann auch keine Abweichungen deuten. "Ohne Baseline sind wir blind.", ist ein Zitat des bekannten Körpersprache-Experten Dirk Eilert.

  • Beobachtung ≠ Interpretation: Ein angespannter Mundwinkel ist keine „Lüge“, sondern erst einmal ein Signal. Wir trennen Hinweise von der Codierung und wir achten immer auf Cluster statt Einzelsignale. Zuverlässig werden Hinweise insbesondere dann, wenn wir mehrere Signale auf verschiedenen Kanälen der Körpersprache beobachten (sogenannte 3/2-Regel = mindestens drei Signale auf zwei verschiedenen Kanälen).

  • Emotionen als Bedürfnisanzeiger: Freude zeigt Zielerreichung, Ärger ein blockiertes Durchsetzungsbedürfnis. Der Motivkompass® nach Eilert macht diese Zusammenhänge sichtbar. Jede Emotion ist hilfreich, nur nehmen wir manche Emotionen angenehm und andere eher unangenehm wahr.

Übrigens: Selbst Pferde zeigen Mikroexpressionen, wie eine aktuelle Studie von 2023 erstmals wissenschaftlich belegt.

Der Emotions-Check: Freudig oder freundlich?

Ein eindrucksvolles Live-Experiment im Vortrag zeigte, wie schwer es oft ist, echte Freude von einem höflichen Lächeln zu unterscheiden. Doch diese feinen Unterschiede entscheiden im Kundenservice, in Führungsgesprächen und in Beziehungen über Vertrauen oder Misstrauen. Der Schlüssel liegt bei der Emotion Freude nicht auf dem Mund, denn dieser lächelt in beiden Fällen. Wahre Freude sehen wir an den Augen!

Drei zentrale Prinzipien der Mimikresonanz®

  1. Nonverbale Signale zeigen keine Ursachen, sondern nur Zustände.

  2. Ohne Baseline sind wir blind.

  3. Beobachtung kommt vor Bewertung: Wir trennen Mimikscouting (präzise Beobachtung der Signale im Gesicht) von Mimikcode (Interpretation der Signale)!

Wie man Mimikresonanz® trainieren kann

Die gute Nachricht: Emotionserkennungsfähigkeit ist lernbar. Erste Schritte:

  • Beobachte die Menschen im Alltag um dich herum oder im Fernsehen, am besten anfangs ohne Ton.

  • Achte gezielt auf Augen und Augenbrauen, Stirn, Nase, Mund und Kinn. Lerne möglichst präzise die Bewegungen wahrzunehmen, z.B. gehen die Augenbrauen hoch oder zusammen? Oder vielleicht beides gleichzeitig?

  • Frage dich: Welche Emotion zeigt sich? Was könnte dahinterstecken?

Wir bieten im Ressourcenkraftwerk ab August 2025 eine Seminar-Reihe Mimikresonanz Basic an: perfekt für alle, die empathischer führen, kommunizieren oder coachen möchten. Und ab Herbst noch ein darauf basierendes Aufbau-Seminar Mimikresonanz Professional.

Fazit: Wer mehr sieht, versteht mehr

Ob im Kundendialog, in der Führung oder im Team: Die Fähigkeit, emotionale Signale zu erkennen und darauf zu reagieren, wird im digitalen Zeitalter zur Schlüsselkompetenz. Mimikresonanz schafft Nähe, gerade dann, wenn physische Distanz dominiert.

„Ich habe trainiert, das, was ich sehe, auch wahrzunehmen.“ – Sherlock Holmes
Wann beginnst du mit deinem eigenen Mimikresonanz®-Training?

Interessiert? Hier findest du hier die nächsten Seminartermine!

„Um optimal zu gedeihen, benötigst du Raum, dich frei zu entfalten.“

„Um optimal zu gedeihen, benötigst du Raum, dich frei zu entfalten.“

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